Scharnier schmieren: Praktische Tipps für leise, gut fahrende Türen

Jeder kennt das nervige Quietschen, wenn man eine Tür öffnet. Meist liegt die Ursache nicht an der Tür selbst, sondern an den Scharnieren. Mit ein paar einfachen Schritten lässt sich das Problem dauerhaft lösen – und das ganz ohne teuren Handwerker.

Warum Scharniere schmieren?

Im Alltag sammeln sich Staub, Metallspäne und Feuchtigkeit in den Gelenken. Das Ergebnis: Reibung, Verschleiß und das typische Quietschen. Wenn Sie die Scharniere regelmäßig pflegen, reduzieren Sie den Verschleiß, verlängern die Lebensdauer und erhalten ein ruhiges Schließen. Außerdem verhindert ein gutes Schmiermittel das Festklemmen, das gerade bei schweren Innentüren schnell passieren kann.

Das richtige Schmiermittel auswählen

Es gibt drei gängige Typen: Silikonöl, WD‑40 (oder ähnliche Sprays) und spezielle Scharnierfett. Silikonöl ist besonders gut für Holz‑ und Kunststoffteile, weil es nicht klebrig wird. WD‑40 löst zunächst vorhandene Rost- und Schmutzschichten, sollte aber nur als Vorbehandlung benutzt werden – danach folgt ein dünner Ölfilm. Scharnierfett bleibt länger, eignet sich aber eher für stark belastete Metallscharnier‑Kombinationen.

Ein einfacher Test: Tropfen etwas Öl auf ein Stofftuch. Wenn es schnell in das Tuch einzieht, ist es ein dünnflüssiges Öl (wie Silikon). Bleibt es auf der Oberfläche liegen, handelt es sich um Fett.

Für die meisten Wohn‑Innen­türen reicht ein leichtes Silikon‑Spray aus. Es riecht kaum, hinterlässt keine klebrigen Rückstände und ist für Holz‑ und Metallteile geeignet.

Schritt‑für‑Schritt‑Anleitung

1. Tür öffnen und schließen: So sehen Sie sofort, welche Scharniere am lautesten sind.
2. Schmutz entfernen: Mit einem weichen Tuch oder einer alten Zahnbürste Staub und alte Fettreste wegwischen.
3. Vorbehandlung (optional): Sprühen Sie kurz WD‑40 auf die Gelenke, lassen Sie es 2‑3 Minuten einwirken und wischen Sie überschüssiges Material ab.
4. Schmieren: Halten Sie die Sprühdose etwa 15 cm vom Scharnier entfernt und geben Sie einen kurzen Sprühstoß auf das Gelenk. Rotieren Sie die Tür mehrmals, damit das Öl sich verteilt.
5. Überschüssiges Öl entfernen: Ein trockenes Tuch abwischen, damit kein Tropfen auf den Boden oder das Türblatt läuft.
6. Testen: Tür mehrmals öffnen und schließen. Das Quietschen sollte verschwunden sein. Wenn nicht, wiederholen Sie den Vorgang am betreffenden Scharnier.

Einmal im Jahr – idealerweise im Frühjahr – sollte diese Routine durchgeführt werden. Bei stark beanspruchten Türen (z. B. Haustür oder Flurtür) empfiehlt sich ein zweites Mal im Herbst.

Vermeiden Sie Fett oder Öl auf Lack‑ und Farbschichten, weil es dort Flecken bilden kann. Wenn Sie unsicher sind, tragen Sie das Schmiermittel zuerst an einer unauffälligen Stelle auf.

Jetzt wissen Sie, warum und wie Sie Scharniere richtig schmieren. Mit ein wenig Zeit erhalten Sie leise, langlebige Türen und sparen Geld für teure Reparaturen. Probieren Sie es gleich aus – Ihre Ohren werden es Ihnen danken!