Du hast genug von Gartenmöbeln, die nach einem Winter bereits rissig und braun aussehen? Die gute Nachricht: Es gibt Hölzer, die dem Wetter trotzen und jahrelang gut aussehen - ohne teure Imprägnierung. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Holzarten praktisch nicht verrotten und wie du sie richtig pflegst, damit deine Terrasse oder dein Balkon immer einladend bleibt.
Warum verrottet Holz überhaupt?
Holz ist ein natürlicher, poröser Werkstoff. Wenn Feuchtigkeit in die Zellstruktur eindringt, bilden sich Pilze und Bakterien, die das Material zersetzen. Faktoren wie Regen, Sonneneinstrahlung, Temperaturschwankungen und Sauerstoff beschleunigen den Prozess. Deshalb ist die Wahl des richtigen Holzes - und die richtige Pflege - entscheidend, um Verrottung zu verhindern.
Langlebigste Hölzer für den Außenbereich
Im Folgenden stellen wir die Holzsorten vor, die sich in Praxis und Labor als besonders witterungsbeständig erwiesen haben.
- Eiche ist ein heimisches Laubhölz, das dank hoher Dichte und natürlicher Gerbstoffe sehr resistent gegen Pilzbefall ist. Sie wird häufig für hochwertige Gartenmöbel verwendet und kann bei richtiger Pflege bis zu 30Jahre überdauern.
- Bangkirai ein tropisches Hartholz aus Südostasien, das eine natürliche Ölschicht besitzt und dadurch extrem witterungsbeständig ist. Lebensdauer: 40‑50Jahre, ideal für Decks und massive Sitzmöbel.
- Accoya ist ein modifiziertes Holz, das durch ein Acetylierungsverfahren die Zellstruktur stabilisiert und so die Lebensdauer auf 40‑50Jahre erhöht. Preis ist höher, dafür kaum Wartungsaufwand nötig.
- Thermoholz wird bei hohen Temperaturen ohne Chemikalien behandelt, wodurch es formstabil und resistent gegen Verrottung wird. Besonders beliebt für Gartenbänke.
- Robinie auch „falsche Akazie“ genannt, ist ein heimisches Hülsenfruchtgehölz, das von Natur aus sehr witterungsbeständig ist und ein attraktives gelbliches Holz bietet. Lebensdauer: 25‑30Jahre.
- Lärche ein Nadelholz mit relativ hoher Dichte und natürlicher Harzproduktion, das bei richtiger Oberflächenbehandlung 15‑20Jahre hält.
- Kiefer ist preiswert, aber ohne Behandlung schnell anfällig für Fäulnis; mit Druckimprägnierung kann sie aber bis zu 15Jahre überstehen.
- Teak ein klassisches Gartenholz aus Südostasien, das von Natur aus ölig ist und über 50Jahre ohne große Pflege überdauern kann.
Vergleichstabelle: Eigenschaften der besten Gartenhölzer
Holz | Dichte (kg/m³) | Lebensdauer (Jahre) | Preis (€/m³) | Wartungsaufwand |
---|---|---|---|---|
Eiche | 720 | 30 | 550 | Mäßig |
Bangkirai | 960 | 45 | 650 | Gering |
Accoya | 660 | 50 | 800 | Sehr gering |
Thermoholz | 600 | 35 | 500 | Gering |
Robinie | 720 | 28 | 400 | Mäßig |
Lärche | 530 | 18 | 350 | Mäßig |
Kiefer (imprägniert) | 560 | 15 | 300 | Hoch |
Teak | 650 | 55 | 900 | Sehr gering |

Tipps zum Holzschutz und zur Pflege
Selbst das robusteste Holz braucht etwas Aufmerksamkeit. Hier ein kurzer Fahrplan, wie du das Holz verrottet nicht langfristig sicherst:
- Vorbehandlung: Vor dem ersten Gebrauch jede Oberfläche leicht anschleifen und anschließend mit einer hochwertigen Holzschutzlasur oder ÖL behandeln. Das schließt die Poren und reduziert Wasseraufnahme.
- Regelmäßige Nachbehandlung: Alle 12‑18Monate eine neue Schicht Aufstrich‑Öl oder UV‑Beständige Lasur auftragen, besonders bei stark beanspruchten Flächen.
- Schutz vor direkter Bodenkontakt: Möbel auf Unterkonstruktionen aus Stein oder Metall stellen, damit Feuchtigkeit nicht aus dem Boden aufsteigt.
- Reinigung: Mit milder Seifenlauge und weichem Schwamm abwischen; keine Hochdruckreiniger, die das Holz aufrauen können.
- Vermeidung von Staunässe: Überhänge oder Abdeckungen nur nutzen, wenn das Holz trocken ist. Regenwasser am Stück wirkt schädlich.
Kaufberatung: Worauf achten beim Kauf von Gartenmöbeln aus Holz
Beim Einkauf gibt es ein paar klare Kriterien, die dir helfen, ein langlebiges Produkt zu wählen.
- Holzart prüfen: Achte auf die im Abschnitt "Langlebigste Hölzer" genannten Namen. Hersteller, die „Eiche“ oder „Accoya“ deklarieren, geben meist Qualitätssicherheit.
- Herstellungsnachweis: Zertifikate wie FSC oder PEFC belegen nachhaltige Herkunft und häufig auch Behandlungshinweise.
- Oberflächenbehandlung: Ideal sind Möbel, die bereits mit einer UV‑stabilen Lasur oder Öl vorbehandelt sind. Das spart Nachsorge.
- Montage und Design: Schrauben und Verbindungen aus rostfreiem Edelstahl verhindern Korrosion.
- Preis‑Leistungs‑Verhältnis: Billigholz wie unbehandeltes Kiefer kann verlockend sein, hält aber deutlich kürzer. Investiere lieber in ein hochwertigeres Holz, wenn du langfristige Nutzung planst.

Häufige Fehler, die zu schneller Verrottung führen
Selbst mit dem besten Holz kann ein falscher Umgang das Ergebnis zunichtemachen.
- Direkter Bodenkontakt ohne Unterlage.
- Keine regelmäßige Oberflächenpflege.
- Verwendung von aggressiven Reinigungsmitteln.
- Aufbewahrung unter freiem Himmel im Winter ohne Schutz.
- Ignorieren von Rissen oder losem Holz - sofort reparieren, sonst kann Feuchtigkeit eindringen.
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte
Du hast jetzt einen Überblick über die Holzsorten, die praktisch nicht verrotten, und weißt, wie du sie schützt. Ob du dich für Bangkirai mit seiner natürlichen Öl‑Schicht, das umweltfreundliche Thermoholz oder das hochmoderne Accoya entscheidest - die richtige Wahl und konsequente Pflege garantieren langlebige Gartenmöbel.
Häufig gestellte Fragen
Welches Holz ist am günstigsten und trotzdem witterungsbeständig?
Robinie bietet ein gutes Preis‑Leistungs‑Verhältnis: Sie ist heimisch, relativ günstig und dank natürlicher Gerbstoffe recht witterungsbeständig. Für optimale Langlebigkeit empfiehlt sich jedoch eine Oberflächenlasur.
Muss ich Holz wie Teak jedes Jahr neu ölen?
Teak hat von Natur aus einen hohen Ölgehalt. In den ersten zwei Jahren reicht ein jährliches Auftragen von Teaköl. Danach können 2‑3‑jährige Intervalle ausreichend sein, solange keine starken Witterungsbelastungen auftreten.
Wie erkenne ich, ob ein Holzstück bereits von Pilzen befallen ist?
Typische Anzeichen sind dunkle, feuchte Flecken, weiche Stellen beim Druck und ein muffiger Geruch. Sichtbare Pilzmyzelien (faseriges, weißes Wachstum) deuten ebenfalls auf Befall hin.
Kann ich unbehandeltes Kiefernholz für Gartenmöbel nutzen, wenn ich es regelmäßig streiche?
Ja, aber der Aufwand ist hoch. Kiefer ist von Natur aus nicht sehr resistent; du musst mindestens zwei‑mal im Jahr eine qualitativ gute Holzschutzlasur auftragen. Für weniger Wartung lohnt sich die Investition in ein härteres Holz.
Ist Accoya wirklich umweltfreundlich?
Accoya wird aus schnell nachwachsenden Holzarten hergestellt und durch das Acetylierungsverfahren nicht chemisch belastet. Die lange Lebensdauer reduziert den Rohstoffverbrauch, sodass es als nachhaltig gilt - vorausgesetzt, die Herkunft ist FSC‑zertifiziert.