Walk-in-Dusche im Badezimmer: Die besten Glasoptionen und wie Sie eine dichte Abdichtung sicherstellen

Walk-in-Dusche im Badezimmer: Die besten Glasoptionen und wie Sie eine dichte Abdichtung sicherstellen

Wenn Sie Ihr Bad modernisieren, ist eine Walk-in-Dusche heute die beliebteste Wahl - und das aus gutem Grund. Keine Tür, kein Rahmen, kein Stolperfallen. Nur offener Raum, klare Linien und ein Gefühl von Weite. Doch viele unterschätzen, wie kritisch die Wahl des Glases und die Abdichtung sind. Ein falscher Schritt, und schon steht Feuchtigkeit an der Wand, Schimmel wächst in der Fuge, und die schöne Dusche wird zur teuren Fehlinvestition. Hier erfahren Sie, was wirklich zählt: von der Glasstärke bis zur letzten Silikonnaht.

Warum Glas und nicht Kunststoff?

Kunststoffduschwände sind günstig, leicht und einfach zu montieren. Aber sie halten nicht, was sie versprechen. Nach fünf, sechs Jahren zeigen sie Kratzer, verfärben sich, und die Kanten werden brüchig. ESG-Glas - Einscheibensicherheitsglas - ist das Gegenteil. Es ist thermisch vorgespannt, was bedeutet: Es ist fünfmal stabiler als normales Glas. Bei einem Bruch zerspringt es nicht in scharfe Scherben, sondern in kleine, stumpfe Stücke. Das ist nicht nur sicherer, das ist auch langlebiger. Ein ESG-Glas mit 8 mm Dicke wiegt etwa 16 kg pro Quadratmeter. Klingt viel? Ja. Aber das Gewicht ist der Preis für Stabilität. Und Stabilität ist die Grundlage für eine dichte Abdichtung.

Ein 10 mm starkes Glas, wie es mittlerweile viele Premium-Modelle wie das Bernstein EX103 nutzen, ist noch fester. Es hat kaum noch einen grünstich, weil es eisenoxidarm ist. Das macht es klarer, heller, eleganter. Und es hält deutlich länger. Während Kunststoffduschen nach 8-10 Jahren austauschbedürftig sind, überstehen hochwertige Glaswände 15 bis 20 Jahre - wenn sie richtig installiert sind.

Die richtige Glasstärke und Höhe

Nicht jedes Glas ist gleich. Die Norm DIN-EN 12150 schreibt vor: Mindestens 8 mm ESG-Glas für Duschwände. Alles darunter ist kein Sicherheitsglas mehr - und kein echtes Walk-in-System. 8 mm ist das absolute Minimum. Für größere Öffnungen, hohe Nutzer oder wenn die Wand nicht perfekt gerade ist, empfehlen Profis 10 mm. Der Preisunterschied ist klein, der Nutzen groß.

Die Höhe der Wand? Standard sind 200 cm. Das reicht, um Wasser effektiv zurückzuhalten - vorausgesetzt, die Abdichtung unten stimmt. Höhere Wände, etwa 210 cm, sind sinnvoll, wenn die Dusche direkt neben der Badewanne liegt oder wenn Kinder im Haus sind. Breite? Zwischen 80 und 120 cm ist der Standard. Zu schmal, und es wird eng. Zu breit, und die Stabilität leidet. Bei mehr als 120 cm brauchen Sie zusätzliche Halterungen oder eine zweite Glaswand als Stütze.

Abdichtung: Der kritischste Punkt

Das Glas selbst ist nicht das Problem. Das Problem ist die Naht zwischen Glas und Boden. Dort, wo das Wasser abläuft, ist die Schwachstelle. Laut einer Studie des Deutschen Sanitärforums sind 72 % aller Wasserschäden bei Walk-in-Duschen auf fehlerhafte Abdichtung an dieser Stelle zurückzuführen - nicht auf das Glas, nicht auf den Abfluss, sondern auf die Fuge.

Die Abdichtung ist kein Einmaljob. Sie besteht aus mehreren Schichten:

  1. Grundierung: Der Boden wird mit einer speziellen Haftgrundierung behandelt - besonders an den Wänden und am Abfluss. Das sorgt dafür, dass die Dichtmasse haften bleibt.
  2. Flüssige Dichtung: Eine flexible, wasserundurchlässige Masse wie Knauf Flachdicht wird aufgetragen. Sie füllt kleinste Risse und bildet eine elastische Schicht.
  3. Armierungsgewebe: Ein Glasfasergewebe wird in die noch feuchte Dichtmasse eingelegt. Es verhindert, dass sich Risse bilden, wenn sich der Boden leicht bewegt.
  4. Deckschicht: Eine zweite Schicht Dichtmasse wird aufgetragen, um das Gewebe abzudecken und eine glatte, wasserdichte Oberfläche zu schaffen.

Dann erst kommt die Glaswand. Die Fuge zwischen Glas und Boden darf maximal 4 mm breit sein. Breiter, und das Wasser kann darunter durchsickern. Schmaler, und die Silikonfuge kann nicht richtig aufgebracht werden. Hier wird das richtige Silikon entscheidend: Nur Sanitärsilikon mit Schimmelresistenz, wie Soudal Sanisil, hält langfristig. Normales Silikon aus dem Baumarkt wird nach ein oder zwei Jahren brüchig - und dann kommt der Schimmel.

Technische Darstellung der Wasserdichtungsschichten unter einer Duschwand mit Glasfasergewebe und Silikonfuge.

Die Rolle der Nano-Beschichtung

Moderne Glasduschen haben oft eine Nano-Beschichtung. Das klingt nach Marketing, ist aber real. Diese Beschichtung macht die Glasoberfläche so glatt, dass Kalk, Seife und Schmutz kaum noch haften. Studien der TU München zeigen: Sie reduziert Kalkablagerungen um 65 % und den Reinigungsaufwand um 40 %. Das bedeutet: Sie brauchen nicht mehr täglich putzen. Einmal pro Woche mit einem speziellen Glasreiniger, wie dem von Sulo, reicht aus. Wichtig: Keine aggressiven Reiniger mit Ammoniak oder Säuren. Die zerstören die Nano-Schicht.

Die neuesten Generationen dieser Beschichtungen - wie sie Glasprofi24 seit 2023 anbietet - reduzieren Kalk sogar um 85 %. Das ist kein Luxus, das ist praktisch. Vor allem, wenn Sie hartes Wasser haben.

Was passiert, wenn die Abdichtung schiefgeht?

Ein Nutzer schrieb im Badratgeber-Forum: „Nach zwei Jahren trat Feuchtigkeit an der linken unteren Ecke auf.“ Die Ursache? Die Silikonfuge war nicht richtig aufgebracht. Der Installateur hatte sie zu dick aufgezogen, sie war nicht gleichmäßig, und die Fläche war nicht sauber vorbereitet. Das ist kein Einzelfall. 27 % der Nutzer berichten in Umfragen des Deutschen Handwerksbundes von Problemen mit der Abdichtung - und das, obwohl 68 % die Reinigung der Glaswände als einfacher als bei Kunststoff bezeichnen.

Wenn Wasser durch die Fuge dringt, bleibt es nicht sichtbar. Es wandert in den Putz, in die Dämmung, in die Holzkonstruktionen unter dem Boden. Nach drei Jahren ist oft schon Schimmel entstanden - und dann muss der Boden aufgebrochen werden. Die Reparatur kostet 3.000 bis 6.000 Euro. Die Installation einer neuen Dusche: 1.500 bis 3.000 Euro. Die Investition in eine perfekte Abdichtung von Anfang an ist die billigste Lösung.

Smart-Dusche mit integrierten Feuchtigkeitssensoren an der Glasboden-Fuge in futuristischem Design.

Was Sie vor der Installation prüfen müssen

Ein Profi braucht 6-8 Stunden für die Montage. Aber er kann nur so gut arbeiten, wie der Untergrund es zulässt. Vor der Bestellung prüfen Sie:

  • Boden: Er muss absolut waagerecht sein. Maximal 1 mm Abweichung pro Meter. Mit einer Wasserwaage prüfen - nicht mit dem Auge.
  • Wände: Sie müssen tragfähig sein. Mindestens 8 mm Putzdicke. Wenn die Wand aus Gipskarton ist, muss sie mit einer Holzunterkonstruktion verstärkt werden.
  • Abfluss: Er muss zentriert sein und mit einer ausreichenden Gefälle von mindestens 2 % zum Abfluss verlegt sein. Sonst steht das Wasser.
  • Untergrund: Wenn es ein Altbau ist, muss die alte Abdichtung komplett entfernt werden. Darunter kann sich Wasser stauen - unsichtbar.

Wenn Sie selbst montieren wollen: Lassen Sie es. Eine Walk-in-Dusche ist kein DIY-Projekt für Anfänger. Die Abdichtung ist zu kritisch. Ein falscher Schritt, und Sie riskieren den ganzen Boden.

Marktstandards und Trends 2025

Der Markt für Walk-in-Duschen wächst. 2023 lag das Volumen in Deutschland bei 287 Millionen Euro. Glaslösungen machen 63 % davon aus. Die Nachfrage steigt, weil immer mehr Menschen barrierefrei wohnen wollen - und weil die Norm DIN 18040-2 seit 2022 das verlangt. Bis 2027 soll der Markt auf 375 Millionen Euro wachsen.

Die Trends? 10 mm Super White Glass wird Standard. Nano-Beschichtungen werden besser. Und bald kommen Smart-Duschen: Sensoren, die die Feuchtigkeit an der Fuge messen und warnen, wenn Wasser eindringt. Bis 2026, so prognostiziert das Institut für Badezimmerinnovation, werden 40 % der Premiummodelle mit solchen Sensoren ausgestattet sein. Das ist kein Science-Fiction - das ist die Zukunft.

Und die Demografie? Jeder Prozentpunkt mehr Menschen über 65 erhöht die Nachfrage nach barrierefreien Duschen um 0,75 %. Das ist kein Trend. Das ist eine Tatsache.

Was bleibt: Qualität vor Preis

Ein einfaches 8 mm Glasmodell von empasa.de kostet 159,99 €. Ein Premium-Modell mit 10 mm Super White Glass und Nano-Beschichtung von Bernstein Badshop liegt bei 399,99 €. Das ist mehr als doppelt so viel. Aber die Lebensdauer ist doppelt so lang. Die Reinigung ist einfacher. Die Sicherheit ist höher. Und die Abdichtung hält - wenn sie richtig installiert wird.

Wenn Sie Geld sparen wollen: Sparen Sie nicht am Glas. Sparen Sie nicht am Silikon. Sparen Sie nicht an der Abdichtung. Sparen Sie an der Planung. Fragen Sie einen Fachmann. Lassen Sie sich beraten. Und achten Sie darauf: Der beste Preis ist nicht der niedrigste. Der beste Preis ist der, der nach 15 Jahren immer noch funktioniert - ohne Schimmel, ohne Wasser, ohne Nachbarn, die klopfen.

Kann ich eine Walk-in-Dusche mit 6 mm Glas einbauen?

Nein. Nach der Norm DIN-EN 12150 ist 8 mm ESG-Glas das absolute Minimum für Duschwände. 6 mm Glas ist kein Sicherheitsglas und erfüllt nicht die Anforderungen an Stabilität und Bruchsicherheit. Es kann sich verformen, bricht leichter und gefährdet die Abdichtung. Vermeiden Sie solche Angebote - sie sind kein Schnäppchen, sondern eine Zeitbombe.

Welches Silikon ist für die Duschfuge am besten?

Nur Sanitärsilikon mit Schimmelresistenz, wie Soudal Sanisil, Geberit Sanisil oder Dow Corning 995. Normales Silikon aus dem Baumarkt enthält Zusätze, die mit Wasser und Seife reagieren - und Schimmel fördern. Die richtigen Produkte sind speziell für Feuchträume entwickelt, bleiben elastisch und halten 10-15 Jahre. Der Preis liegt bei etwa 12 € pro Tube - das ist die billigste Versicherung für Ihr Bad.

Muss ich die Glaswand an der Wand befestigen?

Ja. Die Glaswand muss an der Wand mit speziellen Halterungen aus Edelstahl oder Aluminium befestigt werden. Nur die Bodenfuge reicht nicht. Ohne Wandbefestigung kann die Wand sich bewegen - und die Silikonfuge reißen. Die Halterungen werden in die Wand eingeschraubt und halten das Glas stabil. Sie sind nicht sichtbar, wenn sie richtig verarbeitet werden, aber sie sind essenziell für die Sicherheit.

Wie oft muss ich die Silikonfuge erneuern?

Prüfen Sie die Fuge alle sechs Monate. Wenn sie spröde, rissig oder schwarz ist - ersetzen Sie sie sofort. Selbst das beste Silikon hält 10-15 Jahre, aber nur, wenn es nicht durch falsche Reiniger oder Feuchtigkeit beschädigt wird. Einmal im Jahr mit einem sanften Glasreiniger reinigen, und die Fuge bleibt intakt. Wenn Sie Schimmel sehen: Nicht abwischen. Sondern komplett entfernen und neu verfugen.

Ist eine Walk-in-Dusche auch für kleine Bäder geeignet?

Ja - sogar ideal. Eine offene Dusche macht den Raum optisch größer. Ein 80 cm breites Glasmodell reicht für kleine Bäder aus. Wichtig ist, dass der Boden richtig abgeflacht ist und der Abfluss zentriert ist. Vermeiden Sie zu hohe Wände, wenn der Raum eng ist. 200 cm sind ausreichend. Und: Verzichten Sie auf Rahmen und Profile - je schlichter, desto geräumiger wirkt es.

Was kostet eine professionelle Installation?

Die Montage einer Walk-in-Dusche mit Glaswand kostet zwischen 400 und 800 €, je nach Aufwand. Dazu kommt die Abdichtung: Wenn der Boden neu gedichtet werden muss, sind 600-1.200 € zu rechnen. Insgesamt liegt der Preis für eine komplette, fachgerecht installierte Dusche bei 2.000-3.500 €. Das klingt viel - aber im Vergleich zu den Kosten einer Wasserschadensanierung (3.000-6.000 €) ist es eine kluge Investition.