MyHammer Kosten – Ist die Handwerker-Plattform wirklich kostenlos?

MyHammer Kosten – Ist die Handwerker-Plattform wirklich kostenlos?

Der Name MyHammer taucht ständig auf, wenn irgendwo über Handwerksdienstleistungen im Internet gesprochen wird. Die Plattform verspricht, die Verbindung zwischen Auftraggebern und Handwerkern einfach, schnell und unkompliziert herzustellen – oft liest man dabei „kostenlos“. Klingt verlockend, oder? Aber wird hier wirklich nichts abgerechnet oder versteckt sich irgendwo ein Haken? Wer sich für MyHammer interessiert, sollte genauer wissen, wie das Geschäftsmodell funktioniert und welche Kosten auf einen zukommen können – sonst gibt’s später böse Überraschungen.

Wie funktioniert MyHammer überhaupt?

MyHammer vermittelt in Deutschland seit 2005 zwischen Menschen, die Handwerker suchen und solchen, die Aufträge als Profis erledigen. So weit, so gut. Die Registrierung für Auftraggeber ist in der Tat kostenlos: Man kann seinen Auftrag eingeben – zum Beispiel Malerarbeiten, einen neuen Zaun oder das Auswechseln einer Tür. Danach erhält man unverbindlich Angebote von registrierten Handwerksbetrieben. Erst nach einer Kontaktaufnahme entscheidet man, mit wem man zusammenarbeitet. Kein Wunder also, dass jährlich rund 450.000 Aufträge auf dem Portal landen. MyHammer lebt dabei von der großen Auswahl an Profis – vom Ein-Mann-Betrieb bis zum etablierten Bauunternehmen. Die Aufträge reichen von Mini-Services bis zu größeren Sanierungen. Wer Bilder einstellt und sein Anliegen präzise beschreibt, bekommt häufig schneller bessere Angebote. Tipp: Je genauer und ausführlicher du deinen Auftrag formulierst, desto gezielter können Handwerksunternehmen kalkulieren. Und: Fotos helfen enorm dabei, die Aufgabe zu verstehen.

Doch wie sieht’s auf der anderen Seite aus? Handwerker und Betriebe müssen ein Kundenkonto anlegen und können sich verschiedene Profile zulegen. Wer aktiv Angebote machen will, braucht ein kostenpflichtiges Handwerker-Konto – anders als viele denken. Außerdem muss jeder Anbieter Nachweise über seine Qualifikation und seine Gewerbeanmeldung erbringen. MyHammer führt Checks durch und achtet auf die Rechtmäßigkeit der Einträge, damit keine „schwarzen Schafe“ unterwegs sind. Doch wer Angebote sieht und mit Kunden schnell ins Geschäft kommen will, muss bezahlen: Hier unterscheidet sich die Plattform radikal von klassischen Online-Kleinanzeigen oder anderen Foren im Netz, wo oft nur geringe oder gar keine Gebühren auflaufen. Welche Kosten dabei entstehen, dazu gleich mehr.

Für wen ist MyHammer kostenlos?

Hier lohnt es sich, ganz genau hinzuschauen. Für private Auftraggeber fallen bei MyHammer tatsächlich keinerlei Kosten für die Ausschreibung oder das Annehmen von Angeboten an. Das bedeutet: Wenn du zum Beispiel einen Elektriker in Berlin suchst und einen Auftrag veröffentlichst, zahlst du vom ersten Klick bis zur Kontaktaufnahme mit dem Handwerker keinen Cent. Die einzige Ausnahme: Wer einen Auftrag storniert, nachdem ein Angebot bereits akzeptiert wurde, muss eventuell eine Ausfallentschädigung zahlen – das ergibt aber auch Sinn, denn Handwerker stecken viel Zeit in ihre Angebote. Ein echter Pluspunkt sind die Bewertungen – so sieht jeder Auftraggeber, wie andere Kunden die Handwerker bewerten. Wer clever sein möchte, liest sich diese Bewertungen unbedingt durch und achtet auf die Details.

Spannend wird’s bei den Handwerksbetrieben: Hier ist fast nichts kostenlos. Sobald eine Firma auf eine Ausschreibung bieten möchte, braucht sie ein „Starter“, „Profi“ oder „Profi Plus“-Paket – also eine Art Mitgliedschaft, die monatlich mindestens etwa 29,95 Euro kostet (Stand August 2025). Die Pakete unterscheiden sich nach Funktionsumfang. Bei den günstigeren Varianten sieht man nur wenig von den Ausschreibungen, zahlreiche Extra-Infos oder Kontaktmöglichkeiten gibt es erst gegen Aufpreis. Wer sich abhebt – etwa mit Fotos, Referenzen und Siegeln – erhält zwar mehr Sichtbarkeit, zahlt aber mehr, vor allem für Banner- und andere Werbeoptionen. Es steckt noch mehr dahinter: Zusätzlich können sogenannte Vermittlungspauschalen anfallen, falls der Handwerker einen Auftrag tatsächlich gewinnt. Früher waren diese Pauschalen üblich, mittlerweile sind sie bei den großen Tarifen inklusive; für Anfängerpakete können sie aber addiert werden. Hier lohnt sich ein Blick ins Kleingedruckte. Wirklich kostenfrei ist MyHammer für Betriebe also nicht. Für Privatleute hingegen entstehen nur dann Kosten, wenn sie mit Handwerkern außerhalb der Plattform Verträge schließen und dann zum Beispiel bei Problemen beraten werden wollen – das ist aber eher selten.

Wer als Handwerker clever unterwegs sein möchte, testet die Plattform zunächst mit dem kleinsten Paket und misst, wie viele Aufträge wirklich zustande kommen. Zahlreiche Betriebe berichten, dass sich die Kosten erst lohnen, wenn man regelmäßig Angebote abgibt – die Masse macht's. Viele Betriebe verlängern ihre Mitgliedschaften flexibel. Wusstest du übrigens, dass es zum Jahresbeginn 2025 auf MyHammer laut Geschäftsbericht über 21.000 aktive Handwerksbetriebe gab? Das zeigt: Der Markt boomt, auch wenn immer mal wieder Kritik an Preis und Modellen aufkommt.

Welche versteckten Kosten gibt es wirklich?

Welche versteckten Kosten gibt es wirklich?

Wer eine Plattform wie MyHammer nutzt, rechnet mit klaren Gebühren – doch manchmal sorgen schwammige Begriffe wie „kostenlos“ für Ärger oder Missverständnisse, gerade bei Handwerksbetrieben. Der Clou: Die Anmeldung und das Sichten von Ausschreibungen sind kostenlos, echte Angebote kosten aber fast immer Gebühren. Zusätzlich zu den bereits erwähnten Monats- oder Jahrespaketen können diverse Zusatzleistungen anfallen, die auf den ersten Blick nicht immer klar sind. Natürlich kann niemand gezwungen werden, Zusatzoptionen zu buchen, aber manchmal führt der Funktionsumfang der Basisversion dazu, dass Handwerker sich zusätzliche Sichtbarkeit kaufen – beispielsweise bessere Platzierungen, mehr Fotos oder Video-Optionen. Ein kleines Beispiel: Ein Malerbetrieb zahlt 46,90 Euro monatlich für das Profi-Paket und möchte zusätzlich als „Top-Handwerker“ oder mit Bildern oben gelistet werden. Diese Zusatzpakete können nochmal mit 9,99 bis 49,99 Euro pro Monat ins Gewicht fallen.

Je nach Angebot und Paket werden auch Provisionen oder Bearbeitungsgebühren fällig, sobald ein Auftrag zustande kommt. Bei alten Preismodellen musste für jede Kontaktanbahnung bezahlt werden – heute ist das schon in vielen Paketen begriffen. Trotzdem: Wer das günstigste Paket wählt und mehrere Kunden gleichzeitig bedienen möchte, kommt um die Vermittlungsgebühr häufig nicht herum. Kritisch sehen einige Experten, dass MyHammer gelegentlich Preise und Konditionen anpasst, sodass sich ein Vertrag nach wenigen Monaten wieder anders rechnet. Tipp: Lies dir immer das aktuelle Preisverzeichnis durch. Das findest du auf der MyHammer Website unter „Preise & Pakete“.

Hier eine beispielhafte Übersicht über die aktuellen MyHammer Kosten (Stand August 2025):

Paket Preis pro Monat Vermittlungsgebühr Zusatzfunktionen
Starter 29,95 € 5,00 € pro gewonnenem Auftrag 1 Anzeigenbild, Basissuche
Profi 46,90 € inklusive bis zu 8 Bilder, Inserat-Boost, erweiterte Suchoptionen
Profi Plus 89,00 € inklusive Top-Platzierung, Premiumkundenbetreuung

Ein weiterer Tipp: Handwerksbetriebe können gelegentlich Sonderangebote oder Aktionen nutzen, bei denen das erste Monatspaket günstiger ist oder Zusatzfunktionen testweise gratis geschaltet werden. Unbedingt Newsletter und Plattformaktionen im Auge behalten – so lässt sich ordentlich sparen.

Tipps und Alternativen für die Handwerker- und Auftragssuche

Die Chancen, mit MyHammer als Privatmensch kostenlos einen Handwerker zu finden, stehen ziemlich gut. Aber lohnt sich die Plattform für jeden Betrieb? Nicht ganz. Kleinere Betriebe sollten ihre Aktivitäten clever planen und die Kosten immer dem möglichen Auftragswert gegenüberstellen. Ein regelmäßiger Blick in die eigenen Statistiken hilft: Wie viele Kontakte habe ich geknüpft, welche Aufträge gewonnen, zu welchem Preis?

Wer digital unterwegs ist und im Internet Vergleiche anstellt, sollte wissen: MyHammer ist längst nicht allein auf dem Markt. Es gibt eine ganze Reihe von Plattformen und Alternativen, die sich für bestimmte Branchen – wie Elektriker oder Gartenbau – besonders eignen. Dazu gehören Check24, Blauarbeit oder Homeday. Manche Portale arbeiten rein mit Vermittlungsprovisionen, andere wie MyHammer mit Monatsbeitrag und Zusatzkosten. Nicht vergessen: Bei den meisten musst du dich als Handwerker legitimieren und Dokumente hochladen, oft werden diese sogar regelmäßiger geprüft als bei MyHammer. Gerade für Betriebe mit wenig Erfahrung im Online-Bereich empfiehlt es sich, den Kundenkontakt direkt und freundlich zu halten – Bewertungen sind Gold wert, ein schneller Rückruf oder saubere Kommunikation machen oft den Unterschied.

Für Auftraggeber sind Erfahrungsberichte aus erster Hand oft hilfreich. Frag mal in Facebook-Gruppen, beim Nachbarn oder in der Familie, wer schon Erfahrungen mit MyHammer gemacht hat. Genaue Auftragsbeschreibungen und realistische Vorstellungen beim Budget helfen, die Zahl der Rückfragen zu senken. Wer Handwerker sucht, sollte unbedingt auf die Angaben zur Haftpflichtversicherung und zu den Qualifikationen achten – diese werden zwar von der Plattform geprüft, es lohnt sich aber immer, persönlich nachzufragen. Wer's richtig persönlich will, gibt einen kurzen Telefontermin an; das sortiert die Spreu vom Weizen.

Noch ein Fakt zum Schluss: Nach einer FOCUS-Online-Umfrage aus dem Frühjahr 2025 würden 84% der Auftraggeber MyHammer weiterempfehlen. Die Plattform bietet eine recht große Sicherheit – nicht zuletzt deshalb, weil Zahlung und Kommunikation nachvollziehbar bleiben. Aber: Der Service ist nicht mit einer kostenlosen Pinnwand zu vergleichen, wie sie es früher im Supermarkt an schwarzen Brettern gab. Alles läuft digital, dokumentiert und notfalls rechtssicher ab.