Wenn du in einem Feuchtraum, einen Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit wie Bad, Küche oder Waschraum eine Steckdose oder eine Lampe einbaust, dann zählt nicht nur, ob sie funktioniert — sondern IP-Schutzart, ein internationaler Standard, der angibt, wie gut ein Gerät vor Wasser, Staub und Berührung geschützt ist. Du kannst eine teure LED-Lampe kaufen, aber wenn sie nur IP20 hat, dann ist sie im Bad genauso gefährlich wie ein offener Draht. IP steht für Ingress Protection — also Schutz gegen Eindringen. Die Zahl danach, etwa IP65 oder IP44, sagt dir genau, was das Gerät aushält. Und das ist kein theoretisches Detail. In Deutschland ist das in der DIN VDE 0100-701:2025, der Norm, die Elektroinstallationen in Feuchträumen regelt verpflichtend. Wer das ignoriert, setzt sich und seine Familie einem Risiko aus — und macht sich strafbar, wenn es zu einem Unfall kommt.
Was bedeutet das konkret? Ein Gerät mit IP44 ist spritzwassergeschützt — das reicht für viele Badezimmerbereiche, etwa für eine Deckenlampe über der Dusche. IP65 hingegen ist staubdicht und strahlwassergeschützt — das brauchst du, wenn du eine Steckdose direkt neben der Dusche installierst. Ein Gerät mit IP20? Das ist nur für trockene Räume wie das Wohnzimmer gedacht. Du findest das auf dem Etikett des Geräts, aber viele Elektrohändler oder Handwerker erwähnen es nicht. Wenn du nicht nachfragst, bekommst du oft das billigste, nicht das sicherste. Und das ist kein Sparvorteil — das ist eine Zeitbombe. In 7 von 10 Fällen, in denen es im Bad zu Stromschlägen kommt, liegt die Ursache an falsch gewählten Geräten. Die Schutzbereiche Bad, die in DIN VDE 0100-701:2025 definiert sind und in Zonen von 0 bis 3 unterteilt werden sagen dir genau, wo welcher Schutz nötig ist. Zone 0 (direkt in der Dusche) braucht IPX7 — also kurzfristig tauchfest. Zone 1 (über der Dusche) braucht mindestens IPX4. Und Zone 2 (bis 60 cm neben der Dusche) verlangt IPX4 oder höher. Wer das nicht kennt, baut unsicher — und das kostet später mehr als ein richtiges Gerät.
Es geht nicht nur um Licht und Steckdosen. Auch Heizkörper, Lüfter, Dusch-WCs oder Wandthermostate müssen die richtige IP-Schutzart haben. Ein Dusch-WC mit IP44 ist sicher, eines mit IP20 ist ein Risiko — selbst wenn es super modern aussieht. Und wer glaubt, ein FI-Schalter rettet alles, der irrt. Der FI-Schalter schaltet nur ab, wenn schon Strom fließt — er verhindert nicht, dass Wasser in ein Gerät eindringt und es kaputt macht. Die IP-Schutzart ist die erste und wichtigste Barriere. Du musst nicht Elektriker sein, um das zu verstehen. Du musst nur wissen: Wenn du in einem feuchten Raum etwas installierst, dann frage nach der IP-Kennzahl. Und wenn dir jemand sagt, es sei "überall gleich", dann lass ihn gehen. Die richtige IP-Schutzart ist kein Luxus — sie ist die Grundlage für sicheres Wohnen. Unten findest du Beiträge, die genau zeigen, wie du das in der Praxis umsetzt — von der Norm bis zum realen Einbau.