Beim Mietrecht, die gesetzlichen Regeln, die das Verhältnis zwischen Mieter und Vermieter in Österreich regeln. Es ist kein kompliziertes Fachjargon, sondern der Schutz, den du als Mieter hast — oder den du als Vermieter einhalten musst. Ob du eine Wohnung mietest, eine Garage oder ein Gewerberaum — das Mietrecht gilt für fast alle Wohn- und Nutzungsverhältnisse. Und es ist nicht egal, ob du den Vertrag unterschreibst oder ihn nur im Kopf hast. Die Gesetze schützen dich, auch wenn du nichts davon weißt.
Ein typischer Fehler? Die Kaution. Viele Vermieter verlangen drei Monatsmieten — das ist erlaubt, aber nur als Kaution, eine Sicherheitsleistung, die der Mieter vor Vertragsbeginn zahlt und die der Vermieter gesondert anlegen muss. Du als Mieter hast Anspruch auf eine Zinszahlung, und der Vermieter darf sie nicht einfach für Reparaturen einsetzen. Und wenn du ausziehst? Dann muss er dir die Kaution inklusive Zinsen innerhalb von drei Monaten zurückzahlen — ohne Wenn und Aber. Ein weiteres Thema: die Mietpreisbremse, ein Instrument, das in bestimmten Regionen die Miete bei Neuvermietung begrenzt, um Preisexplosionen zu verhindern. Sie gilt nicht überall, aber wo, das findest du im Amt für Wohnen deiner Gemeinde. Und wenn du eine alte Wohnung bekommst? Dann zählt oft der sogenannte Normalmietsatz — der letzte legal gezahlte Preis, der bis heute gültig ist.
Der Mietvertrag ist dein wichtigstes Dokument. Er muss schriftlich sein, und er muss klare Angaben enthalten: Mietbeginn, Mietende, Miethöhe, Nebenkosten, Reparaturpflichten, Kündigungsfristen. Alles andere ist riskant. Wer ohne schriftlichen Vertrag wohnt, hat kaum Rechte. Und wer als Vermieter einen Vertrag ohne Angaben zur Nebenkostenabrechnung aufsetzt, riskiert eine Klage. Auch die Instandhaltung: Wer darf was reparieren? Ein kaputter Wasserhahn? Das ist meist Sache des Vermieters. Ein verlorener Schlüssel? Das zahlt der Mieter. Die Grenzen sind klar — aber oft nicht bekannt.
Was viele nicht wissen: Du kannst als Mieter nicht einfach ausziehen, wenn dir die Wohnung nicht gefällt. Aber du hast ein Recht auf angemessene Wohnbedingungen — kalte Fenster, Schimmel, undichte Dächer, defekte Heizung? Das ist kein "kleiner Mangel", das ist ein Verstoß gegen das Mietrecht. Du musst den Vermieter schriftlich informieren, und wenn er nicht handelt, kannst du die Miete mindern. Und wenn du als Vermieter eine Wohnung vermietest, die nicht den Mindestanforderungen entspricht — du kannst nicht einfach auf den Mieter schieben, dass er "das nicht gemerkt hat". Die Gesetze schützen den Mieter, nicht den Vermieter.
Du brauchst keine Anwälte, um dein Recht zu kennen. Du brauchst nur zu wissen, wo du nachschauen kannst — und was wirklich zählt. In den folgenden Artikeln findest du konkrete Beispiele: Wie du eine Mieterhöhung abwehrst, warum du eine Kaution nicht einfach verlierst, wie du bei Schimmel vorgehst, und was du tun musst, wenn dein Vermieter dich aus der Wohnung drängen will. Es geht nicht um Theorie. Es geht um deine Wohnung. Und darum, dass du sie behältst — oder fair verlassen kannst.