Ein Sollzins, der Zinssatz, den du tatsächlich für das geliehene Geld zahlst, ohne zusätzliche Kosten oder Gebühren. Auch bekannt als Nennzins, ist er der Grundbaustein jeder Kreditrechnung – doch die meisten verstehen ihn falsch. Er ist nicht der Preis, den du am Ende zahlst. Das ist der Effektivzins, der alle Kosten wie Bearbeitungsgebühren, Abschlussgebühren oder Versicherungen einbezieht. Der Sollzins ist nur der Teil, der sich direkt auf den Kreditbetrag bezieht. Wenn dir jemand einen niedrigen Sollzins verspricht, frag dich: Was ist mit den anderen Kosten? Viele Kredite wirken günstig, weil der Sollzins niedrig ist – aber der Effektivzins liegt 2,5 % höher. Das macht bei 200.000 Euro über 20 Jahre mehr als 50.000 Euro aus.
Der Zinsbindung, die Zeit, für die der Sollzins fest vereinbart ist. Sie entscheidet, ob du in 5 Jahren noch weißt, was du monatlich zahlen musst. Kurze Zinsbindungen von 5 Jahren sind oft günstiger – aber du bist dem Markt ausgeliefert. Wenn die Zinsen dann steigen, zahlt du plötzlich viel mehr. Längere Bindungen von 10 bis 15 Jahren schützen dich – aber du zahltst heute mehr. Es gibt keine richtige Wahl, nur die richtige für deine Situation. Wenn du unsicher bist, ob du in 5 Jahren noch in der gleichen Wohnung wohnst, ist eine kurze Bindung sinnvoll. Wenn du planst, lange zu bleiben, lohnt sich die Sicherheit.
Ein Darlehenszins, die Gesamtsumme an Zinsen, die du über die Laufzeit des Kredits zahlst. Er ist das Ergebnis aus Sollzins, Laufzeit und Tilgung. Viele vergessen: Ein niedriger Sollzins mit niedriger Tilgung kann am Ende teurer sein als ein höherer Zins mit starker Tilgung. Du zahlst zwar weniger pro Monat – aber länger. Und Zinsen summieren sich. Deshalb ist es nicht nur wichtig, den Sollzins zu vergleichen, sondern auch die Tilgung und die Gesamtkosten. Ein Kredit mit 1,5 % Sollzins und 1 % Tilgung kann in 30 Jahren mehr kosten als einer mit 2,2 % und 2 % Tilgung. Die Zahlen entscheiden – nicht die Werbung.
Wenn du dich mit Immobilienfinanzierung beschäftigst, findest du hier echte Beispiele: Wie sich Sollzinsen auf Dachsanierungen auswirken, warum sie bei der Elektroinstallation im Altbau eine Rolle spielen, wie sie die Kosten für Fensteraustausch beeinflussen – und warum du sie nicht ignorieren darfst, egal ob du ein Haus baust, sanierst oder nur ein paar Zimmer modernisierst. Die Artikel unten zeigen dir, wo und wie dieser Zins wirklich zählt – und wie du ihn nicht zum Feind machst.