Wenn es um Elektrizität in Bädern, Küchen oder Waschräumen geht, ist DIN VDE 0100-701, die deutsche Norm für elektrische Anlagen in Feuchträumen. Diese Regelung ist kein Vorschlag – sie ist Gesetz. Wer sie ignoriert, setzt nicht nur die eigene Familie gefährlich, sondern macht auch die gesamte Elektroinstallation rechtlich unsicher. Auch bekannt als VDE 0100-701, legt sie fest, wo welche Steckdosen, Lichter oder Heizungen installiert werden dürfen – und vor allem, wie sie geschützt sein müssen. Viele Hausbesitzer denken, ein normaler FI-Schalter reicht aus. Das ist ein gefährlicher Irrtum. Die Norm unterscheidet genau, welche Zonen im Bad existieren – von der Duschwanne bis zwei Meter daneben – und für jede Zone gelten andere Anforderungen. In Zone 0, also direkt in der Dusche, ist nur spezielle Niederspannung erlaubt. In Zone 1, also direkt über der Badewanne oder Dusche, müssen alle Leitungen und Geräte mit mindestens IPX4 geschützt sein. Und in Zone 2, also bis 60 cm neben der Dusche, braucht jede Steckdose einen eigenen FI-Schalter mit 30 mA Auslösestrom. Das ist kein Luxus, das ist Überleben.
Die FI-Schalter, ein Sicherheitsgerät, das bei Stromleckage sofort abschaltet. Diese Geräte sind nicht optional – sie sind die letzte Barriere vor einem tödlichen Schlag. Doch viele Installationen in Altbauten haben nur einen zentralen FI-Schalter für die ganze Wohnung. Das ist nicht mehr zeitgemäß. DIN VDE 0100-701 verlangt in Feuchträumen separate, gezielte Schutzschalter. Warum? Weil ein Stromausfall im Wohnzimmer keine Gefahr bedeutet, aber wenn der FI-Schalter im Bad auslöst, weil jemand einen defekten Haartrockner benutzt, bleibt das Licht in der Küche, im Schlafzimmer, im Kinderzimmer – und Sie können Hilfe holen. Außerdem muss jede neue Steckdose in der Küche, die für Spülmaschine oder Backofen dient, ebenfalls einen eigenen FI-Schalter haben. Das ist kein Luxus, das ist Standard. Und wer das nicht beachtet, riskiert nicht nur Strafen bei einer Prüfung, sondern auch eine Versicherungsleistung, wenn es zu einem Schaden kommt. Die Norm ist nicht nur für Neubauten relevant. Wenn Sie Ihr Bad sanieren, Ihre Küche modernisieren oder sogar nur eine neue Steckdose einbauen lassen, greift DIN VDE 0100-701. Ein Elektriker, der das nicht kennt, ist kein Profi – er ist eine Gefahr. Die meisten Unfälle passieren nicht durch offene Kabel, sondern durch versteckte Fehler: falsch installierte Leitungen hinter Fliesen, veraltete Schutzschalter, fehlende Abschaltung bei Feuchtigkeit. Die Norm existiert, um genau das zu verhindern.
In der Sammlung unten finden Sie konkrete Beispiele, wie diese Norm in der Praxis umgesetzt wird – von der Sanierung alter Elektroinstallationen bis hin zu modernen Badezimmern mit Walk-in-Duschen. Sie erfahren, welche Materialien wirklich feuchtraumfest sind, warum ein E-CHECK nicht reicht und wie Sie sicherstellen, dass Ihre Anlage nicht nur legal, sondern auch sicher ist. Es geht nicht um Theorie – es geht darum, dass Ihre Familie nachts nicht aufwacht, weil der FI-Schalter rausgesprungen ist. Und dass Sie morgens wissen: Alles ist in Ordnung.
